Lukas Vischer-Schmidt (1926–2008)

Theologe und Ökumeniker

Max Lukas Andreas Vischer-Schmidt, 23.11.1926 bis 11.3.2008
Stamm C

Barbara Luise Vischer-Schmidt, 10.3.1929

 

von Bodo Vischer

Im Rückblick vermochte der Theologe Lukas Vischer selbst nicht genau zu rekonstruieren, wie es dazu kam, dass er seine ganze Lebenskraft der Kirche widmen sollte. Oder besser gesagt: er konnte es auf kein besonderes Erweckungserlebnis zurückführen. Seine Berufung ergab sich eher aus einem Zusammenspiel verschiedener prägender Erlebnisse und inspirierender Begegnungen. Ansonsten sprach wenig für diesen Weg. In seiner frühen Jugendzeit war er kaum durch «kirchliche Aktivität» aufgefallen, und es gab später durchaus Phasen – zwar bloss kurze Episoden – während denen er am Glauben zweifelte. «Ist denn der Glaube wirklich mehr als eine Projektion des menschlichen Herzens?», fragte er während der Vorbereitung auf die Konfirmation seinen Pfarrer Eduard Thurneysen. «Ist es denkbar, dass das menschliche Herz je auf die Botschaft des Kreuzes gekommen wäre?», hielt Thurneysen entgegen. Lukas nahm das Argument an und empfing an Palmsonntag 1942 zu seiner Konfirmation zum ersten Mal das Abendmahl.

Besinnung im Krankenbett

Gleichwohl, trotz, oder gerade wegen seiner Zweifel wurde Lukas Vischer einer der bedeutendsten Schweizer Theologen und Ökumeniker des 20. Jahrhunderts. Wohl nach der Gesetzmässigkeit, dass der Zweifelnde die Dinge tiefer hinterfragt und somit eher ein tragfähiges Fundament des Glaubens freizulegen vermag als der unreflektiert Gläubige?

In der Frage, «welche anderen Wege ein sinnvolles Leben versprachen», sah der Heranwachsende eine besondere Herausforderung. Als im letzten Schuljahr eine Erkrankung des Rückens ihn zu einer monatelangen Liegekur zwang, befand sich Lukas Vischer unvermittelt in einer Situation, die ihm notgedrungen eine schier endlose Zeit des intensiven Nachdenkens ermöglichte. Während dieser Zeit besuchte ihn fast täglich sein Schulkamerad Sascha Abrahamowicz, dessen Familie nach dem «Anschluss» 1938 aus Wien nach Basel emigriert war. Diese Besuche waren der Beginn einer langen Freundschaft. Die beiden gewannen einen Preis für eine Übersetzung des ersten Gesangs der Ilias. Mit diesen 500 Franken erwarben sie im Sommer 1945 eine kleine Hütte al sasch oberhalb von Soglio. Damit erfüllten sie sich den gemeinsamen Traum, «irgendwo eine Klause für ein konzentriertes Leben einzurichten». Dahinter stand der Wunsch, in einem Refugium einen temporären alternativen Standort ausserhalb der Gesellschaft zu finden. Soglio wurde schliesslich zu einem Rückzugs- und Heimatort für Vischers eigene Familie.

Der Familiäre Hintergrund: Chance oder Bürde?

Ziemlich genau am Tag der deutschen Kapitulation durfte Lukas Vischer im Mai 1945 wieder vom Krankenbett aufstehen. Weite Teile Europas lagen in Trümmern. Das Althergebrachte schien Lukas kein Fundament mehr zu bieten: «Von Jahr zu Jahr mehrten sich die Zeichen, dass der Rahmen der Tradition, in der wir aufwuchsen, für unsere eigene Zukunft nicht tragfähig ist.» Diese Einsicht ist nicht ohne Brisanz, wenn man sich vergegenwärtigt, dass gleich in beiden Familien seiner Eltern, nämlich in der von Max Theodor Vischer und Anna Elisabeth von Planta, die Tradition hochgehalten und als Verpflichtung betrachtet wurde.

Auf Vaters Seite war der Urgrossvater, der Gräzist Wilhelm Vischer-Bilfinger, der lange Zeit auch das Erziehungsdepartement geführt und sich für die Berufung des jungen Nietzsche eingesetzt hatte; der Grossvater war der Architekt Eduard Vischer-Sarasin und Max, sein Vater war international bekannter Advokat und Notar.  

Auf der mütterlichen Seite war der Urgrossvater Andreas Rudolph von Planta (1819–1889), der 1848 in das erste Parlament der neugegründeten Eidgenossenschaft entsandt wurde. Auf ihn geht die Einführung des fakultativen Referendums. Jacques von Planta (1855–1917), Lukas Vischers Grossvater, heiratete 1888 Bertha Pestalozzi, die aus einer ebenso traditionsreichen und weitverzweigten Zürcher Familie stammte. Aus der Ehe entsprangen drei Töchter, deren jüngste, Anna Elisabeth von Planta, die Mutter von Lukas Vischer werden sollte.

Wenn also Lukas Vischer auf seine Ahnen zurückblickte, so erschienen vor seinem Auge leuchtende Gestalten mit vorbildlichen Lebensläufen. Indessen fragte er sich, ob nach der Bruchlinie von 1945«das Ererbte gegenstandslos geworden» ist. Trotzdem schimmert Kontinuität Tradition durch. Er begann im Wintersemester 1945/46 ein Probeseminar. Aus Interesse hörte er etwas Geschichte, und, wohl wegen des Vaters, etwas Recht. Er fürchtete allerdings, «zu weit vom Wesentlichen abzukommen», und entschloss sich bald, Theologie zu studieren. 1950 schloss er ab. Auslandsemester verbrachte er in Strassburg (1946/47), Göttingen (1947) und Oxford (1951).

Die ökumenische Denkweise keimt schon früh

Bereits zu Beginn seiner theologischen Studien machte Lukas Vischer an einer ökumenischen Veranstaltung eine erschütternd-berührende Erfahrung. Als an Pfingsten 1946 der Christliche Studenten-Weltbund in Basel tagte, kam es dort zu einem Konflikt. Am letzten Tag weigerte sich die französische Delegation, gemeinsam mit den Deutschen am abschliessenden Abendmahl teilzunehmen. Weit in die Nacht dauerten die Verhandlungen, bis am Sonntag doch ein gemeinsames Abendmahl als Akt der Versöhnung stattfinden konnte. Für Lukas Vischer war das «ein Beweis für die Kraft Christi in den Zeichen des Mahls».

Während seiner Studienzeit lernte Lukas Vischer auch seine künftige Frau, Barbara Schmidt, kennen. Sie verlobten sich 1951 in Soglio. Sie wurde ihm eine wichtige Stütze und war «an manchen entscheidenden Weichenstellungen beteiligt».

Nach dem Studienabschluss 1950 absolvierte Lukas Vischer ein halbjähriges Vikariat in der Gemeinde Feuerthalen bei Schaffhausen. Da er sich noch zu jung fühlte für eine Pfarrstelle und sein theologisches Wissen vertiefen wollte, schreib er eine Dissertation über Basilius den Grossen (329–379). Damals ahnte er noch nicht, dass ihm später seine profunden Kenntnisse dieses Kirchenvaters helfen sollten, auf seinem ökumenischen Weg mit orthodoxen Theologen ins Gespräch zu kommen.

1953, im Jahr seiner Heirat, trat Lukas Vischer eine Pfarrstelle in Herblingen bei Schaffhausen an. Hier kamen auch alle vier Kinder zur Welt: (Maria) Salome, Bernhard Samuel, Max Ulrich und Susanna Renate. Die pfarramtlichen Aufgaben waren vielfältig. Trotz der Fülle an Arbeiten, die Lukas Vischer für die Gemeinde zu leisten hatte, brannten weiterhin akademisch-theologische Fragestellungen unter seinen Nägeln. 1955 habilitierte er, Sohn eines Juristen, über das kirchenrechtliche Thema Die Auslegungsgeschichte von 1. Kor. 6,1-11. Rechtsverzicht und Schlichtung.

Schon zu Beginn seines Pfarramtes hatte Lukas Vischer bemerkt, dass in Schaffhausen die Entwicklung der ökumenischen Bewegung aufmerksam verfolgt wurde. Mit einer kleinen Gruppe ergriff er daher die Initiative zur Gründung der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft in Schaffhausen. Sein Engagement für die ökumenische Sache blieb dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf nicht verborgen. Ende 1960 erreichte ihn das Angebot, eine leitende Stelle als Forschungssekretär in der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung im ÖRK anzutreten. Er nahm das Angebot an, und die Familie zog nach Genf. Der Wechsel vom beschaulichen Pfarramt zu einer internationalen Organisation glich jedoch einem Sprung ins kalte Wasser. Innerhalb weniger Monaten sollte die dritte Vollversammlung der ÖRK in Neu-Delhi stattfinden. Lukas Vischer musste sich also rasch in die Materie einarbeiten. Es herrschte Aufbruchstimmung. Zahlreiche Kirchen, orthodoxe aus dem damaligen Ostblock sowie junge Kirchen aus Asien und Afrika, traten dem Rat bei. Der Zuspruch zur ökumenischen Bewegung, der von einer begeisterten Stimmung getragen war, verlieh dieser einen neuen Schwung, der bis zur 6. Vollversammlung in Vancouver 1983 anhalten sollte.

Die grösste Herausforderung bestand darin, dass mit jeder Erweiterung nicht nur die Anzahl der assoziierten Kirchen wuchs, sondern auch das Spektrum theologischer Positionen. Der Auftrag der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung bestand ja darin, den Kirchen einen Weg aufzuzeigen, um bestehende Spaltungen zu überwinden und zur Gestalt einer «sichtbaren Einheit» zu finden. Lukas Vischer war somit als Vermittler und Moderator gefragt. Eines seiner wichtigsten Rezepte war dabei: Theologische Fragen lassen sich nicht autoritär, sondern bloss im Dialog erörtern und beantworten. Diese Überzeugung erklärt, weshalb sich in seinen Texten nie apodiktische Aussagen finden. Stattdessen versuchte er, Brücken zu schlagen und Gegensätze in eine übergeordnete Einheit zu überführen.

Lukas Vischer (2. v.l.) an einer Tagung 1986. (Foto © WCC archives, Quelle www.evref.ch)

So kam in Neu-Delhi eine Verständigung zur Einheit der Kirche zustande. Vischers Anliegen, die lokale Einheit mit all ihren spezifischen Ausprägungen mit der «pluriformen und multipolaren Gestalt der Kirchen zu verbinden», gelang.

Bruch mit dem Ökumenischen Rat

1980 kam es zum Bruch mit der ÖRK. Lukas schied nicht ganz freiwillig aus. War er ihnen zu dominant geworden? Die irritierende Nachricht löste eine grosse Welle von Sympathiebekundungen aus. Lukas Vischer erhielt mehrere Angebote für heimische Pfarrstellen und Professuren in Deutschland. Schliesslich nahm er den Vorschlag an, eine neue Arbeitsstelle Evangelische Arbeitsstelle Ökumene Schweiz in Bern aufzubauen und zugleich eine ausserordentliche Professur für ökumenische und systematische Theologie an der Universität Bern zu übernehmen. Auch in diesem Fall aber würde es zu weit führen, umfassend auf alle Initiativen einzugehen, die er in Bern bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1992 anstiess. Beispiele sind die Gründung einer Arbeitsgruppe Orthodoxie sowie der Ausbau der Beziehungen zu den Kirchen in Südkorea und China, seine Mitarbeit am John Knox Zentrum, oder – zusammen mit seiner Frau – seine Tätigkeit in der Schweizerischen Sektion Aktion der Christen zur Abschaffung der Folter (ACAT).

Das Konzil in Rom und die Leunberger Konkordie

Zwei weitere Marksteine in Lukas Vischers Vita sind erwähnenswert. Kaum hatte er seine Stelle im ÖRK angetreten, wurde er im Frühjahr 1962 von seinem Vorgesetzten, Generalsekretär Willem Visser’t Hoof, angefragt, ob er nicht als Beobachter am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) teilnehmen wolle. Nein, es sei keine grosse Sache, wurde ihm versichert, der Beobachter habe nichts anderes zu tun, als zu beobachten. Die Einladung war eine kleine Sensation, denn die Römisch-Katholische Kirche war nicht Mitglied des ÖRK (und ist es bis heute nicht).

Was eine geruhsame Angelegenheit für einen reformierten Theologen und diplomatischen Debütanten in der Hochburg des Katholizismus hätte werden sollen, entwickelte sich schnell anders. Das mediale Interesse an dem einzigen Vertreter des ÖKR war riesig. Das geplante stille Beobachten verwandelte sich in ein reges Gespräch mit katholischen Würdenträgern. «Es gab spanische Bischöfe, die erstmals in ihrem Leben einen Protestanten zu Gesicht bekamen» bemerkte er dazu später schmunzelnd.

Auch wenn, über seine gesamte Schaffenszeit betrachtet, Vischers Arbeitsbelastung hoch war und es zuweilen im Gebälk knirschte, so scheint er stets guter Laune gewesen zu sein. Am Zweiten Vatikanischen Konzil half ihm diese Charaktereigenschaft über Erwarten. In seiner Gegenwart entwickelte sich eine solchermassen positive Dynamik, dass er vom gesuchten Gesprächspartner schliesslich gar zum gefragten Ratgeber wurde.

Ein weiterer Meilenstein, vielleicht sein Meisterstück, ist die sogenannte Leuenberger Konkordie von 1973, benannt nach dem Tagungshaus Leuenberg bei Hölstein, also in der Nähe von Lukas Vischers Geburtsstadt Basel. In diesem Dokument bereinigten Lutheraner und Protestanten die seit der Reformation bestehenden Differenzen über Taufe, Eucharistie und andere Fragen als «den heutigen Stand der Lehre nicht mehr betreffend». Bereits in den 1950er Jahren waren erste Anläufe unternommen worden, um den jahrhundertalten Konflikt zu überwinden, und verschiedene Gesprächsrunden hatten bereits stattgefunden, aber die Situation war festgefahren, als Lukas Vischer 1963 das Mandat erhielt, dem Gedankenaustausch neuen Schwung zu verleihen. Die Verhandlungen zogen sich über ein Jahrzehnt hin, bis eine Verständigung erzielt wurde. Dieser Erfolg bezeugt Vischers diplomatisches Geschick. Er besass die seltene Gabe, die richtigen Leute ausfindig zu machen, die sich nicht nur auf ein langfristiges Projekt einliessen, sondern auch bereit waren, bei allen temporären Spannungen konstruktiv auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.

Gespür für relevante Themen

Lukas Vischer war oft seiner Zeit voraus – auch jenseits theologischer Fragen. So kämpfte er bereits in Herblingen in den Schaffhauser Nachrichten gegen die Atombewaffnung der Schweiz oder engagierte sich für das Frauenstimmrecht. Das war gegen den damaligen Zeitgeist gebürstet und trug ihm teils harsche Kritik ein. Lukas Vischer liess sich indes nicht beirren, auch nicht, als er 1974 während einer Reise in Südafrika die finanzielle Unterstützung der Anti-Apartheid-Bewegung durch den ÖRK verteidigte und dabei erklärte, «dass der weisse Rassismus das eigentliche Hindernis für ein friedliches Südafrika darstelle», worauf ihm prompt ein Ausweisungsbefehl ausgehändigt wurde. Ebenso wenig, als er 1987 gegen die schweizerischen Geschäfte mit dem Apartheid-Regime Stellung bezog, und ihm deswegen in der eigenen Heimat vorgeworfen wurde, er vertrete «eine christlich verbrämte politische Ideologie, aber keine christliche Theologie». Dass auf wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeit eine Antwort gefunden werden musste, ist ihm bereits 1965 während einer Reise in Nigeria klar geworden, und er folgerte: die Schweiz muss eine aktivere Entwicklungshilfe betreiben. Gemeinsam mit den Theologen André Biéler und Max Geiger entwickelte er bereits bei einem Treffen am 23. April 1967 das Projekt der Erklärung von Bern. Darin forderten sie, die Eidgenossenschaft solle die Entwicklungsgelder auf ein Prozent des Bruttosozialproduktes erhöhen. Als im folgenden Jahr der damalige SP-Bundesrat Willy Spühler das von 1080 Personen unterzeichnete Dokument entgegennahm, meinte er verblüfft: «Bis jetzt hatte ich die Kirche solide zu meiner Rechten, jetzt muss ich mich daran gewöhnen, von ihr links überholt zu werden.»

Bewahrung der Schöpfung

Nach seiner Emeritierung 1992 vollzog Lukas immer deutlicher eine Wendung zu ökologischen Fragen, insbesondere zu denen des Klimawandels. Lukas Vischer war schon 1972 durch die Lektüre von Grenzen des Wachstums» (1972) auf das Problem der ökologischen Krise aufmerksam geworden. Aber dass «die Sorge um Gottes Schöpfung verstärkt zum Christlichen Zeugnis gehören müsse», wurde ihm erst allmählich bewusst. Im Jahr 1986 gründete er daher die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft Kirche und Umwelt (OeKU). Bald verschob sich der Akzent auf das Problem des Klimawandels. Gemeinsam mit seiner Frau setzte er sich dafür ein, dass diese Frage auf die Tagesordnung von kirchlichen und politischen Versammlungen und Tagungen gesetzt wurde, was in Basel (1989), Seoul (1990), Canberra (1991), Berlin (1994; Conference of Parties), Graz (1997) und anderswo auch geschah. Ihm war klar, dass seine Generation im Unterlassungsfall eine unermessliche Schuld tragen würde: «Sie hat von allen Generationen des menschlichen Geschlechtes am meisten dazu beigetragen, die Menschheit an den Rand des Überlebens zu führen.»

Am 11. März 2008 ist Lukas Vischer in Genf verstorben. Er wurde auf dem Friedhof von Soglio bestattet, dort, wo er darüber nachzudenken begann, einen alternativen Standort in der Gesellschaft zu finden. Das ist ihm wahrlich gelungen.

 

Dieses Porträt hat Fritz Vischer redigiert. Ihm liegt der umfangreichere Originaltext von Bodo Vischer zugrunde. Interessierte können ihn unter info@vischer.org anfordern.

 

 

 

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